Rückblick auf die Filmveranstaltung „Die Goldenen Jahre“ am 17.11.2024
Am dritten Novembersonntag lud die „Generationen Initiative Kronau“ (GIK) zum zweiten Filmabend im Rahmen des „Europäischen Filmfestivals der Generationen“ ein. Gezeigt wurde der preisgekrönte schweizerische Film „Die Goldenen Jahre – endlich Rente“.
Der Film thematisiert auf humorvolle Weise die Herausforderungen für Beziehungen und die persönliche Entwicklung im dritten Lebensabschnitt. Sehr schnell wird in dem Film deutlich, dass der Ruhestand kein Urlaub auf Dauer, sondern häufig mit Konflikten verbunden ist. So strebt Alice in dem Film ein abwechslungsreiches Leben mit Reisen und Unterhaltung an, während ihr Mann, Peter, seine Freundschaft mit Heinz ausbauen und ein gesundes Leben mit Sport und veganer Ernährung realisieren möchte. Bei der von Alice initiierten Mittelmeerkreuzfahrt, werden die unterschiedlichen Vorstellungen besonders deutlich und führen zum Abbruch der Kreuzfahrt. Sowohl Peter als auch Alice beginnen sich danach neu zu orientieren. Beide nehmen sich eine „Auszeit“ und entwickeln sich in ihrer Persönlichkeit weiter. Am Ende finden sie eine gemeinsame Lösung für ihr weiteres Leben.
(Foto GIK) Eröffnung des Filmabends durch Benno Homann
Sowohl das Publikum als auch die eingeladene Gerontologin, Dr. Judith Schoch, waren von dem Film begeistert, wie der Sprecher der GIK, Benno Homann, bei seinen Fragen zu Beginn des anschließenden Expertengesprächs feststellen konnte. Judith Schoch fand an dem Film besonders gut, dass stereotype bzw. klischeehafte Vorstellungen vom Rentenalter in dem Film kritisch hinterfragt und Anregungen zu einem gelingenden und sinnerfüllten Leben aufgezeigt wurden. Sie sieht die Entscheidung der beiden Hauptdarsteller im Film, sich eine Auszeit auch von der Beziehung zu nehmen, sehr positiv und nachahmenswert. Sie ist der Meinung, dass gerade nach der durchstrukturierten Zeit des Berufslebens eine Distanz zum Alltag und zu den Beziehungen wichtig ist. Eine Auszeit ermöglicht es, sich im Leben neu zu positionieren und eine Antwort auf die Frage von Peter zu finden: „Ich würde gerne im Leben noch etwas machen was Sinn macht“. In der „Freiheit“ des dritten Lebensabschnitts können neue Interessen und Lebensziele oder alternative Formen des Zusammenlebens entdeckt oder wiederentdeckt werden. „Emotionales Wohlsein kann man auch noch im Alter lernen“, meinte Judith Schoch und verwies dabei auf neue Erkenntnisse der Glücksforschung. Dabei empfiehlt sie als eine Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren oder sich an sozialen Aktivitäten, wie die GIK sie anbietet, zu beteiligen. Das ist aus ihrer Sicht eine Antwort auf den Wunsch von Alice im Film: „Ich will nicht allein alt werden.“
(Foto GIK) Bewirtungsteam des Fördervereins der Erich-Kästner-Schule
Sehr gut angenommen wurde das ansprechend präsentierte Bewirtungsangebot des Fördervereins der Erich-Kästner-Schule. Die Getränke und die schön dekorierten Canapés waren eine kulinarische Bereicherung dieses Events.
(Foto GIK) Dr. Judith Schoch mit Benno Homann
Die Besucher des Filmabends waren begeistert von diesem Filmabend, was sich nicht zuletzt an den vielen Gesprächen und dem Applaus zeigte, als Benno Homann sich mit einem Blumenstrauß für die vielen Anregungen zu den „Goldenen Jahren“ bei Judith Schoch bedankte.