Rückblick auf den ThemenTreff „Künstliche Intelligenz (KI)?“ mit Rene Längert
„Die Künstliche Intelligenz (KI) wird sich auf alle Bereiche unserer Gesellschaft, unsere Wirtschaft, unsere Kultur und Politik auswirken und unseren beruflichen und privaten Alltag verändern.“ Diese These des Sprechers der GIK, Benno Homann, bei seiner einleitenden Begrüßung wurde von dem Referenten, René Längert, bestätigt und mit beeindruckenden Beispielen im Rahmen des Vortrags untermauert. So ließ sich Rene Längert von einer virtuellen Frau über das KI-Modell „synthesia.io“ vorstellen und spielte ein über das KI-Modell „udio.com“ generierte Rockversion des „Badener Lied“ vor.
Sehr anschaulich verglich Längert die auf Milliarden Nervenzellen und Billiarden Synapsen basierende menschliche Intelligenz mit der künstlichen Intelligenz (englisch: artificial intelligence – AI). Obgleich der Begriff und erste Konzepte der KI schon im letzten Jahrhundert vorhanden waren, wurde der Durchbruch bzw. das heutige Wirkungspotenzial von KI erst in den letzten 10 Jahren durch die exponentiell gestiegenen Möglichkeiten der Datenspeicherung und der parallelen Datenverarbeitung erreicht. Derzeitiger Gipfel dieser Entwicklung ist die „Generative Künstliche Intelligenz“, worunter zu verstehen ist, dass elektronische Maschinen selbst neue Inhalte in Form von geschriebenem Text, Audio, Bildern oder Videos erstellen. Die Fähigkeit hierzu wird den KI-Modellen antrainiert durch entsprechende sehr umfangreiche Eingaben und die Nutzung von Methoden der Informatik. Das derzeit bekannteste KI-Modell ist ChatGPT (https://chatgpt.com), das kostenlos nutzbar ist, z.B. um Empfehlungen für eine dreistündige oder ganztägige Besichtigung von Sehenswürdigkeiten in Heidelberg abzufragen.
Bei seinen Ausführungen ging Längert auch auf den großen Nutzen von KI in den Bereichen Wissenschaften, Kunst und Unterhaltung ein. So konnte durch das KI-Modell „AlphaFold“. innerhalb von vier Jahren die Zahl der in den letzten 60 Jahren entdeckten Proteine von 170.000 um den Faktor 5 auf über 1 Millon Proteine gesteigert werden. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten für die medizinische Behandlung.
An einem von ihm selbst erstellten Musikvideo „Zerbricht KI das Herz der Poesie“ veranschaulichte Rene Längert die kreativen Möglichkeiten von multi-modalen KI-Modellen im Kunst- und Musikbereich.
Angesichts der sich abzeichnenden zunehmenden Bedeutung von KI empfahl Längert, die Angebote einfach auszuprobieren (Übersicht: https://chat.lmsys.org/?leaderboard). Aus eigenen Erfahrungen sieht er KI als hilfreich z.B. bei Hausaufgaben, Arztbesuchen, Reisetipps, Schreiben und Alltagsrecherchen. Allerdings empfiehlt er, sich ein „kritisches Denken“ zu erhalten und die Ergebnisse auch zu hinterfragen. KI-Ergebnisse können Fehler haben, wie Längert an mit KI erstellten Bildern verdeutlichte. Analytisches und reflektierendes Denken wird dabei eine zunehmende Bedeutung auch für die sich wandelnde Berufswelt haben. Es war eine sehr informative Veranstaltung, an der sich auch die Teilnehmenden aktiv mit eigenen Fragen einbrachten, die von René Längert kompetent beantwortet wurden.