Rückblick auf den ThemenTreff: „Energiewende in Kronau“ mit Michael Brotz
Der Sprecher der GIK, Benno Homann, war erfreut, beim ersten ThemenTreff des Jahres 2024 den Energieexperten Dipl. Ing. Michael Brotz, einen Mitarbeiter der „Umwelt und Energieagentur des Landkreis Karlsruhe“, zum aktuellen Thema „Energiewende in Kronau“ begrüßen zu dürfen.
In seinen einleitenden Ausführungen zeigte der Referent eindrucksvoll mit Statistiken, Bildern und persönlichen Schilderungen die Notwendigkeiten von Klimaschutzmaßnahmen auf. Erforderlich sind nach seinen Ausführungen Maßnahmen in allen Ländern und auf allen Ebenen, um eine weitere Erderwärmung auf global über 1,5 °C und damit verbundene politische, soziale und wirtschaftliche Krisen zu vermeiden.
Das 2023 in Betrieb genommene „Geonetz für Wärme und Kälte“ in Kronau sieht Brotz dabei als ein bundesweites Leuchtturmprojekt, mit dem die Gemeinde einen wichtigen Schritt zum Aufbau einer effizienten Energieversorgung von Gebäuden entsprechend dem Wärmeplanungsgesetz vollzogen hat.
Von grundsätzlicher Bedeutung für eine erfolgreiche Energiewende und CO2-Neutralität sieht Brotz allerdings auch die Unterstützung durch die einzelnen Bürger. Sie müssen bereit sein, die erforderlichen energetischen Maßnahmen in ihren Gebäuden durchzuführen oder sich an ein Wärmenetz anzuschließen. Für solche individuellen Maßnahmen wurden Ende 2023 die Rahmenbedingungen mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) gesetzt und neue Fördermöglichkeiten mit der „Bundesförderung für effiziente Gebäude“ (BEG) geschaffen.
Auf diese ging Brotz mit übersichtlichen Tabellen ein und ergänzte sie mit anschaulichen Beispielen aus seiner Praxis als Energieberater.
Auf dem Weg zu einem zukunftsfähigen Gebäude empfiehlt Brotz besonders die Durchführung von Dämmungsmaßnahmen (Dach, Außenwände, Fenster). Dabei sollte bei älteren Gebäuden auf die ausreichende Belüftung zur Vermeidung von Schimmelbildung geachtet werden. In diesem Zusammenhang spricht er sich für den Einbau von Einzelraumbelüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung aus.
Bei der Heizung sieht Brotz den Anschluss an ein Wärmenetz als optimale Lösung für ein zukunftsfähiges Heizen ohne fossile Energiestoffe. Der Einbau einer Wärmepumpe ist aus seiner Sicht die zweitbeste Lösung bei Einzelgebäuden ohne Anschlussmöglichkeit. Bei den Wärmepumpen wies er darauf hin, dass der Einbau auch ohne Fußbodenheizung möglich und sinnvoll ist, sofern die Heizungskörper entsprechend ausgelegt sind.
Grundsätzlich empfiehlt Brotz die Hinzuziehung eines neutralen Energieberaters für die Erstellung eines zuschussfähigen Sanierungsfahrplans und die Beantragung von Fördermitteln bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) für eine Heizungsumstellung oder bei der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) für sonstige Maßnahmen, wie Isolierung oder Umwälzpumpen.
Ausführlich ging der Referent auf die zahlreichen Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein. Bei den ab 2024 geltenden umfangreichen Fördermöglichkeiten und einzuhaltenden Voraussetzungen empfahl Brotz, die umfangreichen Informationsangebote im Internet zu nutzen, wie die des „Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg“. Seinen Vortrag beendete er mit einem Zitat des Polarforschers Rober Swan „Die größte Gefahr für unseren Planeten ist der Glaube, dass jemand anderes ihn rettet“.
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