Rückblick auf den ThemenTreff: „Was tun bei Demenz? – Wissen, Verstehen, Handeln“ mit Saskia Gladis
Foto: GIK
„Bin ich dement, wenn ich meinen Parkplatz oder meinen Schlüssel nicht mehr finde?“ – Mit dieser Frage wurde die Gerontologin Saskia Gladis von der „Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg e.V.“ gleich zu Beginn der Veranstaltung der GIK konfrontiert. Bei ihren kompetenten Ausführungen machte sie deutlich, dass diese Frage so pauschal nicht beantwortet werden kann. Demenz ist ein Obergriff für viele Krankheiten des Gehirns mit Symptomen wie Gedächtnis-, Orientierungs- und Sprachproblemen, die länger als 6 Monate dauern kontinuierlich und zunehmen.
Die Ursachen können unterschiedlich sein und reichen von möglicherweise behebbaren Stoffwechselerkankungen bis zu nicht reversiblen Alzheimererkrankungen. – Gedächtnisprobleme können aber auch die Folge von Stress und Informationsüberflutung sein. – Eine medizinische Abklärung der Ursachen sind deshalb wichtig, um so Einfluss auf den Krankheitsverlauf zu nehmen und die Betroffenen einschließlich ihrer Angehörigen zu begleiten. Wichtig ist aus Sicht von Frau Gladis, Demenz nicht zu verstecken und sich zurückzuziehen, sondern als Krankheit zu sehen. Demenz führt zu zunehmenden psychischen, körperlichen, sozialen, beruflichen, familiären und finanziellen Belastungen, die durch Zuhilfenahme von Beratungs- und Unterstützungsangeboten leichter zu bewältigen sind. Von grundlegender Bedeutung ist dabei, ein respektvolles Verständnis für Demente aufzubauen und dabei hinter den Demenzsymptomen die einzelnen Menschen mit ihren noch vorhandenen Fähigkeiten und emotionalen Bedürfnissen z.B. nach Sicherheit, Selbständigkeit, sozialer Eingebundenheit zu sehen. Als konkrete Strategien zum Umgang mit Dementen empfiehlt Saskia Gladis u.a. soziale Akzeptanz, Stressvermeidung, ruhige Atmosphäre, Demente mit ihren Fähigkeiten einbinden, angepasste Kommunikation (non-verbale Kommunikation, kurze Sätze, positive Formulierung) und Geduld. Sie veranschaulichte ihre Ausführungen mit kurzen Filmen der Alzheimer Stiftung u.a. mit Interviews Betroffener (https://www.alzheimer-bw.de/infoservice/). Ausdrücklich betonte die Referentin die Bedeutung von Informations-, Beratungs- und Schulungsangeboten und verwies auf die mitgebrachten Broschüren für die Betroffenen. Der Erfolg der Veranstaltung wurde an den zahlreichen Fragen und Beiträgen der Besucher dieser Veranstaltung deutlich. Bei der Frage nach finanzieller Unterstützung wurde auf die nächste ThemenTreff Veranstaltung hingewiesen, die am 08. März zum Thema „Pflegebedürftig – Was nun?“ stattfindet. Dabei wird Frau Tanja Rausch vom Pflegestützpunkt Waghäusel darüber referieren, wie vorzugehen ist, um Leistungen Pflegekasse zu erhalten.